Allein 10 likes bpsw. auf facebook verraten Forschern, mit wem oder womit ich Abends am liebsten meine Zeit verbringe.
Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich im Artikel über den Psychologen Michal Kosinski herausgefunden habe, wie wenig Daten offensichtlich genügen, um meine speziellen Vorlieben herauszufinden und (noch harmlos, wenn auch ab und an nervig) werbewirksam zu interpretieren.
Wenn aber selbst so einer durch die Welt reist, um uns über mögliche Gefahren von big data aufzuklären, dann ist es höchste Zeit, mich näher und vor allem kritisch mit meinem Verhalten im world wide web zu befassen.
Denn wofür unsere Vorfahren noch unter Blutvergießen gekämpft haben, für demokratische Mitbestimmung, das drohe ich (oder meine Kinder) heute vielleicht, ahnungslos und fröhlich likend im Netz zu verhökern…
https://www.dasmagazin.ch/2016/12/03/ich-habe-nur-gezeigt-dass-es-die-bombe-gibt/
Viele machen sich gar nicht klar, wieviele wertvolle Daten sie freiwillig den Profiljägern schenken, sei es durch öffentliche Profile/Beiträge/likes, surfen ohne trackerblocker oder Teilnahme an Scherz- und Persönlichkeitstests a la was bedeutet ihr Name, wer stalkt sie, ect..
Man sollte niemals freiwillig Daten verschenken – zb keine logins über facebook machen oder apps dazu Zugang gewähren;
beim surfen sollte sowas wie noscript, blur, ghostery ect Pflicht sein, denn unsere Daten werden missbraucht, zb könnten die Daten von wearables aufeinmal die Höhe der Versicherungsprämie beeinflussen, oder die Einstellungschance.
Personalisierter Wahlkampf, der ja eigentlich nichts anderes als eine verlogene Manipulation ist, hat leider gigantische Potentiale und wird die Demokratie verändern, spätestens seid den Erfolgen von Cambridge analytics ist da der Zug abgefahren.